Die Freiheit des Reisens genießen – 10 Tipps für Selbstversorger
Reise als Selbstversorger durch die USA und Kanada, und du erlebst die schönsten Picknickplätze der Welt! Um es dir gutgehen zu lassen, brauchst du kein Restaurant und kein Café. Du musst auch nicht im Camper unterwegs sein, ein normaler Pkw reicht. Supermärkte findest du in jedem größeren Ort, und mit ein paar Tricks kannst du dir die leckersten Mahlzeiten zaubern.
Du musst also nicht ins Restaurant gehen, wenn du das nicht so oft oder gar nicht tun möchtest. Vielleicht, weil du Wert auf gesunde Ernährung legst. Oder weil du Vegetarier oder Veganer bist. Sicher, es gibt auch vegetarische Hamburger, aber die schmecken ja immer noch nach Fleisch. Ich hab’s ausprobiert und bin kein Fan geworden. Natürlich kannst du in den besseren Restaurants, also dort, wo es heißt „Please wait to be seated“, auch Gerichte aus hochwertigen Zutaten bestellen, doch die haben ihren Preis, und das verträgt nicht jede Reisekasse.
Oder du fährst Hunderte von Meilen über einsame Landstraßen, vielleicht in den Rocky Mountains oder in der Prärie, und siehst nichts als Felsen, Bäume und Gestrüpp. Weit und breit ist kein Supermarkt in Sicht und auch keine Burgerbude.
Mein Tipp für Selbstversorger: Mach deinen Kofferraum zur rollenden Vorratskammer!
Tipp Nr. 1: Hardware für Selbstversorger
Außer Einfallsreichtum und Improvisationstalent brauchst du noch ein Sortiment praktischer Hilfsmittel: eine kleine faltbare Kühltasche, eine faltbare Einkaufstasche, einen Mikrowellenbehälter mit Deckel (Sistema, 1,5 l), einen 500-ml-Reisewasserkocher (umschaltbar auf 110/120 V), eine hochwertige Thermosflasche (500 ml), 2 Kaffeebecher, 2 Plastikteller, 2 Plastikschälchen (zum Beispiel für Suppe oder Müsli), Essbesteck, 2 gute Messer zum Schneiden von Obst und Gemüse, einen kombinierten Salz- und Pfefferstreuer im Reiseformat. Wie wir das alles im Koffer unterbringen? Kein Problem, die Hohlräume stopfen wir einfach mit Socken oder Unterwäsche aus.
Tipp Nr. 2: Ein paar Lebensmittel aus Deutschland – nice to have
Die Lebensmittel, die wir einführen, geben wir beim Zoll an, mit dem Vermerk „packaged and sealed“, und damit hatten wir noch nie Probleme. Wir bringen mit: Schwarzbrot in einzeln verpackten Scheiben, unsere Lieblings-Doppelkekse und eine Packung Haferbrei von Alnatura, Teebeutel und ein paar Tütensuppen – alles sehr gut als Notration geeignet, wenn gerade nichts anderes zur Verfügung steht. Unverzichtbar: 20 Tütchen mit Cappuccino-Pulver von Nescafé, Variante „weniger süß“, sowie 20 Tütchen mit Nescafé 2 in 1 Kaffee & Creamer. Wurst- und Fleischwaren sollte man besser nicht einführen, auch nicht, wenn sie eingeschweißt sind.
Tipp Nr. 3: Der Großeinkauf nach der Ankunft
Jeder hat andere Vorlieben und Essgewohnheiten, aber vielleicht findest du hier ein paar Anregungen. Wir packen in den Einkaufswagen: Wasser in Flaschen, Salzmandeln, Cashewnüsse, salzige Cracker, Granola, Honig, Joghurt, Käse, Hummus, Apfelmus, Würstchen für Peter, Orangensaft, Couscous, fertigen Reis für die Mikrowelle, ein Netz mit Mini-Kartoffeln, Obst wie Äpfel, Bananen oder Blaubeeren, Gemüse, das man roh essen kann, etwa Cocktailtomaten, Salatgurke, Paprika, Karotten oder eine Avocado.
Tipp Nr. 4: Supermärkte für sparsame Selbstversorger
Neulich nach der Landung am Flughafen von Philadelphia haben wir unseren Mietwagen abgeholt und sind erst einmal zum Aldi gefahren – ja, wirklich! In den USA kann man in 2.288 Aldi-Supermärkten einkaufen, und zwar deutlich günstiger als woanders. Du sparst ungefähr ein Drittel im Vergleich zu, sagen wir, Safeway. Die meisten Filialen gibt es in der östlichen Hälfte der USA und in Kalifornien, dazwischen herrscht bisher noch gähnende Leere, wie du auf dieser Karte hier sehen kannst.
Tipp Nr. 5: Das Warenlager im Kofferraum
Und wie bringen wir unsere Einkäufe im Auto unter? Im ersten großen Supermarkt besorgen wir uns Pappkartons: zwei kleine schmale, die wir griffbereit vorne vor die Koffer stellen, und einen großen flachen Karton, der oben auf den Koffern Platz findet. Sollte man keine leeren Kartons vorfinden, kann man ja ein wenig nachhelfen … An den Seiten links und rechts verstauen wir die Wasserflaschen. Mit ins Hotel nehmen wir nur die Lebensmittel, die wir am selben Abend brauchen, der Rest bleibt im Auto.
Tipp Nr. 6: Lebensmittel unterwegs kühl halten
Hier kommt der Mikrowellenbehälter samt Deckel ganz groß raus, denn der hat bei uns eine Doppelfunktion. Abends benutzen wir ihn zum Kochen, und morgens füllen wir ihn mit Eiswürfeln aus der entsprechenden Maschine, wie es sie in jedem Hotel gibt, und stellen ihn in die Kühltasche. Die Lebensmittel, die Kühlung brauchen, finden einen Platz daneben und darüber und bleiben dadurch bis zum späten Nachmittag kühl.
Tipp Nr. 7: Der Reisewasserkocher
Der Wasserkocher ist eines der wichtigsten Utensilien auf der Reise. Morgens füllen wir erst einmal die Thermosflasche mit heißem Wasser, und beim Packen achten wir darauf, dass der Kocher auch tagsüber griffbereit ist, und zwar mit dem entsprechenden Adapter. Die Thermosflasche ist schon leer, aber du hättest gerne einen Tee oder eine heiße Suppe? Einen Stromanschluss für deinen Wasserkocher findest du öfter, als du glaubst.
Eine schöne Erinnerung: Auf dem Campground im Theodore Roosevelt National Park in North Dakota trinken wir unseren Kaffee, aber weil noch ein langer Tag in der Natur vor uns liegt, schließen wir den Wasserkocher im Restroom an und füllen die Thermosflasche wieder auf. Später am Oxbow Overlook, wo uns ein kalter Wind um die Ohren pfeift, wärmen wir uns an heißer Tomatensuppe. Grandiose Aussicht inklusive!
Tipp Nr. 8: Kaffee aus dem Kofferraum
Ich genieße die Kaffeepausen unterwegs! Zum Innehalten und Schauen, zum Ausruhen nach einer Wanderung. Den Kaffee trinken wir stilvoll aus leichten, aber gleichzeitig sehr stabilen Porzellanbechern der Firma Thomas. Ich liebe mein Cappuccino-Pulver von Nescafé, Variante „weniger süß“, Peter dagegen bevorzugt Nescafé 2 in 1 Kaffee & Creamer. Das Pulver ist schnell mit heißem Wasser aus der Thermosflasche verrührt, und dazu essen wir Kekse.
Tipp Nr. 9: Kochen in der Mikrowelle
Wir buchen, wenn eben möglich, Hotelzimmer, die nicht nur mit einem Kühlschrank, sondern auch mit einer Mikrowelle ausgestattet sind. Hier unser Selbstversorger-Lieblingsrezept: Kartoffeln mit Cheddar, Avocado, Cocktailtomaten und Hummus.
Die Mini-Kartoffeln gut waschen, in den Mikrowellenbehälter geben und in reichlich Wasser in der Mikrowelle garen, etwa 10-12 Minuten. Das Wasser abgießen, die Kartoffeln in der Mitte durchschneiden und auf zwei Plastikteller verteilen. Mit Käsescheiben belegen und noch einmal kurz in der Mikrowelle erhitzen, bis der Käse geschmolzen ist, etwa 20 Sekunden pro Portion. Eine Avocado von Schale und Kern befreien, in Scheiben schneiden, salzen und pfeffern. Für jeden gibt’s noch eine Handvoll Cocktailtomaten und ein paar Löffel Hummus dazu.
Falls du mal keine Mikrowelle hast oder wenn’s schnell gehen soll, dann kannst du dir Couscous mit kochendem Wasser zubereiten. Fünf Minuten zugedeckt ziehen lassen, Salz und ein paar Stückchen Käse hinzufügen, leckeres Gemüse dazu, fertig ist das Abendessen.
Tipp Nr. 10: Die schönsten Picknickplätze der Welt
Wenn du tagsüber unabhängig bist von städtischer Infrastruktur, dann kannst du die Freiheit des Reisens voll und ganz genießen. Die USA und Kanada sind großartige Reiseländer. Nationalparks, State Parks und Provincial Parks sind immer mit Picknickgarnituren ausgestattet oder, was wir in Kanada so lieben, mit diesen leuchtend roten Gartensesseln von Parks Canada. Oder du findest einen Stadtpark mit einem Pavillon, der dich vor einem Regenschauer schützt. Wir haben schon an den schönsten Picknickplätzen gesessen, ob am mächtigen Sankt-Lorenz-Strom, am blau schimmernden Lake Michigan, in der Wüste von Arizona oder in den Bergen von Colorado.
Wir genießen unser Picknick am Pointe Noire Lighthouse in Tadoussac, Quebec, und blicken dabei auf den Saguenay-Fjord. Whale Watching inbegriffen! Denn während wir Joghurt mit Blaubeeren essen, ziehen draußen im Fjord drei Beluga-Wale in Richtung Sankt-Lorenz-Strom – ein großartiges Schauspiel!